Allgemeines zum Modellbau

Elektromodelle

Zu Beginn eines jeden Kaufs steht die Entscheidung, ob man ein Elektro- oder ein Verbrennermodell bauen möchte. Für Anfänger empfiehlt sich wahrscheinlich ein Elektromodell aufgrund dessen einfacheren Handhabung. Die Umweltbelastung ist sehr gering, denn ein Elektromotor produziert keine Abgase und entwickelt praktisch keinen Lärm, was die Suche nach geeignetem Bewegungsraum für das Modell ungemein erleichtert! Die Nachteile eines Elektroantriebs sind seine verhältnismässig schwache Leistung sowie die batteriebedingte kurze Laufzeit.

Ein Elektro-Antriebsset besteht aus folgenden drei Komponenten:

Motor

Elektromotor

Elektromotoren sind in allen Formen und Farben (und Preisklassen) erhältlich. Das Bild zeigt einen "preiswerten, stromsparenden Universalmotor mit breitem Einsatzspektrum" von Graupner. Kostenpunkt: ca. Fr. 25.--

Fahrtregler

Fahrtregler

Ein elektronischer Fahrtregler bildet das Verbindungsstück zwischen Motor und Akku und ist in der Lage, die Motorleistung stufenlos zu verstellen.

Akku & Ladegerät

Akku Ladegerät

Als Energieträger dienen meist aneinandergehängte, wiederaufladbare NiCd-Batterien. Die Laufzeit eines Elektroantriebs ist abhängig von deren Speicherkapazität, welche wiederum in direkter Relation zu Preis und Gewicht des Akkus steht. Bei unseren Modellen reicht eine Ladung im Schnitt für ca. 10 Min. Betrieb, d.h. mit unseren vier Akkus liegen höchstens 45 Min. Fahrspass pro Tag drin.

Man braucht natürlich auch ein Lade- und ev. ein Entladegerät. Es ist nicht immer ganz einfach, die Ladeintervalle mit Schlaf- und Schul- resp. Arbeitszeiten zu koordinieren, und so ein Akku ist ohne weiteres in der Lage, sich während ein paar wenigen Wochen komplett selbst zu entladen...

Verbrennermodelle

Elektro- oder Verbrennermotor, dahinter steckt auch eine Philosophie. Der Trend geht heute definitiv in Richtung Elektromodelle, da diese umweltfreundlicher sind und von der Bevölkerung viel eher toleriert werden. So war es für Armin und mich zu Beginn auch gar keine Frage, dass wir mit einem akkugetriebenen Modell beginnen würden. Mit der Zeit jedoch waren wir einfach nicht mehr ganz zufrieden mit der Motorenleistung unserer Modelle. Eine Umstellung auf eine neue Antriebsart ist immer mit neuen Ausgaben verbunden, aber wir entschieden uns schliesslich doch dafür und erstanden unser fünftes Modell: Den Fun Flyer Do It, angetrieben von einem 6.5 ccm Verbrennermotor russischer Herkunft.

Die Vorteile eines Verbrennermodells sind seine starke Motorenleistung und die beinahe unbegrenzte Laufzeit, welche nur vom Kraftstoffvorrat, dem Senderakku und dem Tageslicht abhängig ist. Nicht so schön sind der Lärm, die Abgase und die ölige Schmiererei am Modell.

Für den erfolgreichen Betrieb benötigt man folgendes:

Motor

Von 1 bis 20 ccm Hubraum ist grundsätzlich alles zu haben. Es gibt Zweitakt-, Viertakt- und sogar Wankelmotoren. Ein Zylinder ist gebräuchlich, aber wer wirklich Geld wie Heu hat, der kann sich gerne einen 50 ccm Viertakt-Fünfzylinder-Sternmotor kaufen. Im Bild ist ein 6.5 ccm Zweitakt-Einzylinder-Flugzeugmotor mit Glühkerze, Vergaser und bereits montiertem Schalldämpfer. Als Flugzeugmotor besitzt er weder eine Wasserkühlung noch einen integrierten Seilzugstarter noch ein Schwungrad noch einen Gelenkanschluss und gehört somit zu den billigeren Motoren (gut Fr. 200.--).Für den Einsteiger recht schwierig zu verstehen ist die Problematik der Vergasereinstellung, welche das Bezin-Luft-Gemisch bestimmt und für den reibungslosen Lauf des Motors verantwortlich ist.

Tank & Kraftstoff

Der Tank sollte möglichst nahe beim Motor untergebracht sein, damit die problemlose Kraftstoffzufuhr gewährleistet ist. Im Vergaser des Motors herrscht ein ständiger Unterdruck, wodurch der Kraftstoff aus dem Tank gesogen wird. Im Kraftstoff befindet sich zudem ein Motorenöl, welches den gesamten Motor fortlaufend schmiert. Kraftstoff für Modellmotoren kostet je nach prozentualem Nitromethananteil fünf bis zehn Franken pro Liter. Unter Umständen reicht ein Liter bei einem kleinen Modell für bis zu zwei Stunden Betriebszeit.

Starter, Starterbatterie und Glühkerzenstecker

Um Motoren ohne Seilzugstarter (vor allem Flugzeugmotoren) zu starten, dreht man einfach die Luftschraube mit einem Elektro-Starter durch. Der bei weitem schwerste Gegenstand unserer Modellausrüstung ist die alte Autobatterie, welche den Starter mit Strom versorgt. Ausserdem muss man während dem Anlassen die Glühkerze mit einem speziellen Stecker anglühen, damit der Motor überhaupt anspringen kann. Wenn der Motor einmal läuft, hält sich diese Glühkerze durch die ständigen Explosionen im Zylinder selber glühend.

Sender (Fernsteuerung), Empfänger & Servos

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Segelflugzeuge brauchen weder einen Elektro- noch einen Verbrennermotor, aber kein Modell kommt ohne Steuerung aus. Die eigentlichen Steuerbewegungen des Modells werden von den Servos ausgeführt, die ihre Steuerbefehle vom Empfänger erhalten. Ein separater Akku im Modell stellt den Strom für den Empfänger bereit, welcher dann die nötige Energie an die Servos weiterleitet. Je nach Modell werden unterschiedlich viele Kanäle benötigt. Ein Schiff zum Beispiel braucht einen Kanal für die Steuerung und einen zweiten für den Fahrtregler. Unser Do It hingegen braucht je einen Kanal für Motordrosselung, Höhen-, Seiten- und Querruder; also insgesamt vier Kanäle.

Die Fernsteuerungsanlage Robbe Futaba FC-16 war mit ca. 500 Fr. unser bisher grösster Ausgabenposten. Bis jetzt sind wir höchst zufrieden mit dieser Anlage, und sie hat noch zahlreiche Ausbaumöglichkeiten. Die FC-16 ist ein Computersender, d.h. man kann zum Beispiel Einstellungen wie Trimmungen für die einzelnen Modelle abspeichern, Servoausschläge umkehren und genau begrenzen oder zwei Kanäle für eine V-Tail-Steuerung mischen etc.